
Papst dankt Medienleuten: "Nein zum Krieg der Worte und Bilder"
Papst Leo XIV. hat Medienschaffenden aus aller Welt für ihre Arbeit für Frieden und Menschenrechte gedankt. Bei seiner ersten offiziellen Audienz als Kirchenoberhaupt betonte er am Montag im Vatikan die Solidarität der Kirche mit Journalisten, die inhaftiert sind, "weil sie die Wahrheit suchen und berichten", und forderte ihre Freilassung. Er würdigte den Mut derer, die unter Einsatz ihres Lebens über Krieg berichten, oder die Würde, Gerechtigkeit und das Recht der Menschen auf Information verteidigen, "denn nur informierte Menschen können freie Entscheidungen treffen", betonte der erste US-Amerikaner im Papstamt.
Das Leid der inhaftierten Journalisten fordere das Gewissen der Nationen und der internationalen Gemeinschaft heraus; nachdrücklich rief Leo XIV. dazu auf, "das kostbare Geschenk der Meinungs- und Pressefreiheit zu schützen", sagte er unter dem Beifall von mehreren tausend Journalisten und Journalistinnen.
"Buongiorno! Good morning!", hatte er seine Rede begonnen. "Danke für diesen schönen Empfang!", so der Papst unter dem Beifall und Standing Ovations in der fast voll besetzten vatikanischen Audienzhalle. "Man sagt, wenn die Leute am Anfang applaudieren, bedeutet das nicht viel. Entscheidend ist, ob sie am Ende noch wach sind", scherzte der Papst.
"Danke, liebe Freunde, für Ihren Einsatz für die Wahrheit", fuhr Leo XIV. mit Blick auf den Einsatz der Medien seit dem Tod und der Beisetzung von Papst Franziskus sowie dem Konklave fort, bei dem er am vergangenen Donnerstag zum neuen Papst gewählt wurde.
Um Frieden zu ermöglichen, sei auch eine andere Art der Kommunikation erforderlich, "die nicht um jeden Preis nach Konsens strebt, keine aggressiven Worte verwendet, nicht der Kultur des Wettbewerbs folgt und die Suche nach der Wahrheit niemals von der Liebe trennt, mit der wir demütig danach suchen sollen". Der Frieden beginne in jedem einzelnen: "In der Art, wie wir andere ansehen, ihnen zuhören und über sie sprechen. In diesem Sinne ist die Art und Weise, wie wir kommunizieren, von grundlegender Bedeutung: Wir müssen 'Nein' sagen zum Krieg der Worte und Bilder, wir müssen das Paradigma des Krieges ablehnen", so Leo XIV.
Gegen Klischees in Berichten über die Kirche
Zur Berichterstattung der Medien über die Kirche sagte er: "Vielen Dank daher für Ihren Beitrag, um über Stereotypen und Klischees hinauszugehen, durch die wir oft das christliche Leben und das Leben der Kirche selbst interpretieren", so Leo XIV. Eine der wichtigsten Herausforderungen bestehe heute im Umgang mit Künstlicher Intelligenz "mit ihrem immensen Potenzial, das jedoch Verantwortung und Urteilsvermögen erfordert, um sicherzustellen, dass sie zum Wohle aller eingesetzt werden kann, damit sie der gesamten Menschheit zugutekommt".
Am Ende erteilte der Papst den Medienschaffenden den Segen mit einer klassischen lateinischen Segensformel. Sein Vorgänger Franziskus hatte bei gleicher Gelegenheit beim Treffen mit den Medien zu Beginn seines Pontifikats am 16. März 2013 auf den traditionellen Papst-Segen verzichtet und gesagt: "Ich habe gesagt, dass ich Ihnen von Herzen meinen Segen erteilen würde. Da aber viele von Ihnen nicht der katholischen Kirche angehören und andere nicht gläubig sind, erteile ich von Herzen diesen Segen in Stille jedem von Ihnen mit Respekt vor dem Gewissen jedes einzelnen, aber im Wissen, dass jeder von Ihnen ein Kind Gottes ist. Gott segne Sie."
Quelle: kathpress