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12. Sonntag im Jahreskreis (Lesejahr C) | 22. Juni 2025

Gedanken von Jakob Kremer (1924-2010)

 

Sach 12,10-11; 13,1

 

So spricht der Herr:
Über das Haus David und über die Einwohner Jerusalems werde ich einen Geist des Mitleids und des flehentlichen Bittens ausgießen. Und sie werden auf mich blicken, auf ihn, den sie durchbohrt haben. Sie werden um ihn klagen, wie bei der Klage um den Einzigen; sie werden bitter um ihn weinen, wie man um den Erstgeborenen weint.
An jenem Tag wird die Klage in Jerusalem so groß sein wie die Klage um Hádad-Rímmon in der Ebene von Megíddo.
An jenem Tag wird für das Haus David und für die Einwohner Jerusalems eine Quelle entspringen gegen Sünde und Unreinheit.

 

Viele erträumen oder erwarten für die Zukunft ein leidfreies Leben. Manche berufen sich dafür auf biblische „Visionen“ (z. B. Jes 2,4; 11,6 9). Unser Textausschnitt - kurz vor 300 v. Chr. entstanden - spricht aber eine andere Sprache.

 

Angesichts drohender Kriege verheißt Gott der Bevölkerung von Jerusalem und Umgebung, er werde sie durch den wie Regen ausgeschütteten Geist zu Erbarmen und Beten befähigen. Mit einem neuen Herzen (vgl. Ez 36,36) werden sie die tödliche Folge ihres Tuns erkennen: Der Durchbohrte ist vermutlich ein von Gott gesandter Prophet (vgl. das Lied vom leidenden Gottesknecht Jes 53).

 

(Der Urtext kann auch heißen: „... sie werden auf mich blicken ...“; dann wird in einem Bild die furchtbare Konsequenz des Handelns gegen Gott ausgesprochen.)

 

Ihre reuevolle Klage vergleicht der Prophet mit der Trauer von Eltern um den Tod ihres Erstgeborenen, der die Zukunft der Familie in Frage stellt. Er vergleicht sie sogar - ironisch? - mit der kultischen Klage in Megiddo, wo die Kanaanäer alljährlich bei Ausbruch der Dürre das Sterben ihres Vegetationsgottes Hadad-Rimmon beweinen: Durch ihre tödliche Auflehnung gegen den von Gott Gesandten (und damit gegen Gott selbst) berauben sich die Menschen also der Hoffnung auf die Fülle des Lebens. Im Bild vom reinigenden Wasser (vgl. Ez 36,25) verheißt der Prophet den Schuldiggewordenen aber auch, dass ihnen die Tilgung ihrer Schuld (Befleckung) ermöglicht wird. Die Entsühnung, die sie selbst nicht vollziehen können, gewährt ihnen Gott, wohl nicht zuletzt durch den als Opfer (eine vom Tempel her vertraute Vorstellung) angenommenen Tod des von ihnen Durchbohrten (vgl. Jes 53,5).

 

Die Frommen Israels haben im Licht dieser Worte die eigene sündige Geschichte gedeutet und auf endgültige Entsühnung gehofft (vgl. die Kreuzigungsbilder von Marc Chagall).

 

Christen werden durch sie an Jesu Passion erinnert: Als leidender Gottesknecht wurde er von allen Menschen (nicht bloß von den Juden) am Kreuz durchbohrt (vgl. Joh 19,37) und leidet bis auf den heutigen Tag in den Ärmsten der Welt (vgl. Mt 25,40.45).

 

Wer die Furchtbarkeit der Sünde gegen Gott und Mitmenschen bedenkt, versteht zwar nie ganz, aber ahnt ein wenig, warum die Erlösung Israels und der ganzen Menschheit so eng mit Leiden verknüpft ist und wohl auch in Zukunft bleibt.


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